Ein Mitarbeiter bei der Erstversorgungsambulanz in der Klinik Donaustadt
APA/Hans Punz
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Gesundheit

Kritik an Krankschreibung in Erstversorgungsambulanz

Mit Unverständnis hat am Donnerstag Erik Randall Huber, Vizepräsident der Ärztekammer Wien, auf die Ankündigung von Stadt Wien und Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) reagiert, laut der Erstversorgungsambulanzen (EVA) künftig auch krankschreiben können sollen.

„Es gibt keinerlei vertragliche Grundlage für diese Ankündigung, diesbezüglich müssen sofort Verhandlungen geführt werden“, so Huber weiter. Der Obmann der Kurie niedergelassener Ärztinnen und Ärzte kritisierte auch den Stil der „Ankündigungspolitik“.

Die Kurienführung befürchte bei einer Umsetzung weitere Verschlechterungen in der Versorgung, so Huber in der Aussendung. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und die ÖGK würden damit einen Pull-Faktor schaffen, die Menschen die EVA zur Krankschreibung „wohl stürmen“ und damit für eine signifikante Überlastung dieses Nadelöhrs in Wiens Spitälern sorgen. „Dieser Plan ist unausgegoren, und wir fordern ein Zurück an den Start“, so Huber.

Hacker kann Kritik nicht nachvollziehen

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker kann in einer Aussendung die Kritik nicht nachvollziehen. An der Abstimmung am Mittwoch hätten neben Stadt Wien und ÖGK unter anderem auch Vertreterinnen und Vertreter der Ärztekammer teilgenommen, „darunter auch Mitarbeiter der Kurie der niedergelassenen Ärzte“. Die neue Möglichkeit der Krankschreibung sei eine Reaktion auf den Mangel an Kassenärztinnen und -ärzten im niedergelassenen Bereich.