Kinder vor Plakat
©PID/Christian Fürthner
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Politik

Eine Million Euro für gute Ideen

Die Stadt vergibt wieder eine Kinder- und Jugendmillion. Bereits zum zweiten Mal können Ideen eingereicht werden. Bei einer Onlineabstimmung entscheiden dann auch Kinder und Jugendliche, welche Ideen umgesetzt werden.

Über 380.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre leben in Wien. Das sind fast 20 Prozent der gesamten Stadtbevölkerung. Für ihre Zukunft vergibt die Stadt Wien beim Projekt „Kinder- und Jugendmillion“ im zweiten Jahr in Folge insgesamt eine Million Euro an die von Kindern und Jugendlichen aus Wien eingereichten Ideen für die Stadt.

Wasserbrunnen, Menstruationsprodukte, Wander-App

Ein Wasserbrunnen im Karl-Wrba-Hof in Favoriten, kostenlose Menstruationsprodukte an neun Schulen, die App "Mit Spaß Wien wandernd entdecken“ – all das sind Ideen, die vergangenes Jahr eingereicht und umgesetzt wurden. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz in Wien im Alter zwischen fünf und 20 Jahren. Ab sofort bis 15. November können Ideen von Kindern, Klassen, Kindergartengruppen oder Vereinen online eingereicht werden.

Dann werden sie von unterschiedlichen Dienststellen der Stadt auf die Zulässigkeit und die Kosten geprüft. Welche der ausgewählten Projekte letztlich umgesetzt werden, wird durch eine Onlineabstimmung von Mitte Mai bis Ende Juni von Kindern und Jugendlichen ermittelt. Bis Ende des Schuljahres werden die Sieger der Kinder- und Jugendmillion feststehen.

Eigenes Kartenspiel entwickelt

Es darf kein permanentes Personal notwendig sein und die vorgeschlagenen Ideen müssen dem Allgemeinwohl dienen. Für den Prozess der Ideenfindung wurde auch das Kartenspiel „Junges Wien“ entwickelt, bei dem Kinder und Jugendliche spielerisch in einem partizipativen und demokratischen Prozess gemeinsam eine Idee entwickeln können.

Das Spiel kann kostenlos online bestellt werden. „Kinder und Jugendlichen können selbst erfahren, was sie sich genau wünschen, was realisierbar ist und schließlich auch darüber demokratisch abstimmen. Sie lernen viel über die Stadt und entscheiden mit“, so Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS).

Im Kartenspiel selbst werden unterschiedlichen Themen von Natur (Tiere, Sauberkeit, Umweltschutz, Energie) bis Gesundheit (Ernährung, Bewegung), Verkehr („Öffis“, Fahrrad, Verkehrssicherheit) oder Freizeit (Spielplätze, Sport, Graffiti, Jugendarbeit) vorgestellt. Außerdem lernen Kinder mit dem Kartenspiel, was etwa die Neupflanzung von 20 Straßenbäumen kostet (150.000 Euro) oder der Bau einer öffentlichen Toilette (300.000 Euro).

Binnen zwei Jahren umgesetzt

Die Kinder- und Jugendmillion wird von der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit Wienextra realisiert. Bei der ersten Ausgabe wurden mehr als 200 Ideen eingereicht. 67 wurden zur Abstimmung freigegeben. 20 Ideen wurden schließlich gewählt, die binnen zwei Jahren schrittweise umgesetzt werden.