Eröffnet wird das neue Zentrum in der Windmühlgasse am Donnerstagabend unter anderem von Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS). Betrieben wird es von der Beratungsstelle Courage, die von der Stadt gefördert wird, und der Österreichischen Gesellschaft für Sexualwissenschaften. Die Räumlichkeiten in Wien-Mariahilf wurden seit Dezember des Vorjahres umgebaut und saniert.
„LGBTIQ-Personen haben besondere Anliegen, denen wir durch professionelle Begleitung so entsprechen, wie es die Personen verdient haben“, betonte Wiederkehr schriftlich gegenüber wien.ORF.at. „Hier wird das erste queere Bildungszentrum Österreichs einen ganz wichtigen Beitrag leisten.“ So könnten sich etwa queere Personen unterschiedlicher Altersgruppen austauschen, außerdem werde durch Gruppentreffen und Schwerpunktseminare die gesellschaftliche Aufklärungs- und Bildungsarbeit professionell erfüllt.
Bildungsarbeit auch Mittel gegen Diskriminierung
Ziel der queeren Bildungsarbeit sei, ein Bewusstsein für die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt von Menschen zu schaffen, heißt es in einer Aussendung des Vereins Courage. Sie soll auch dabei helfen, Diskriminierung im Alltag zu erkennen und dagegen aufzutreten. Die Bildungsarbeit sei damit „ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechten und inklusiven Gesellschaft, in der sich alle Menschen gleichermaßen entfalten können.“
Die Angebote richten sich unter anderem an Jugendliche und Schulen, aber beispielsweise auch an verschiedene Berufsgruppen. In den geplanten Workshops zu „Queer sex education“ soll es etwa um verschiedene sexuelle Orientierungen, geschlechtliche Identitäten, Partnerschafts- und Familienformen gehen. Das Zentrum bietet auch Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Sexualberatung, Sexualtherapie und Vielfalt von Geschlechtsvariationen an.
Queeres Jugendzentrum soll 2024 eröffnen
Nächstes Jahr soll in der Fröbelgasse 22 in Wien-Ottakring zudem ein queeres Jugendzentrum eröffnen, finanziert von der Stadt Wien. Betrieben wird das Zentrum vom Verein Q:WIR. Das Zentrum soll ein sicherer Ort für LGBTIQ-Jugendliche sein, auch professionelle Begleitung soll angeboten werden. Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 27 Jahren.