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Chronik

Kindergarten: Missbrauchsverdacht nicht erhärtet

Die Staatsanwaltschaft Wien hat das Verfahren gegen zwei mit dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs konfrontierte Pädagogen eines städtischen Kindergartens in Penzing eingestellt. Laut Gutachten hat sich der Verdacht nicht erhärtet.

„Die Vernehmungen sämtlicher Beteiligter und weitere Ermittlungsmaßnahmen konnten den aufgeworfenen Tatverdacht nicht erhärten“, hieß es in einer Mitteilung. Wesentlich dafür sei das Gutachten eines psychologischen Sachverständigen gewesen.

Fall sorgte im Mai 2022 für Aufsehen

Die beiden Pädagogen wurden des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen sowie teilweise der Freiheitsentziehung beschuldigt. „Die Verfahrensdauer gründet insbesondere auf dem Umstand, dass für derartige Gutachten nur wenige Sachverständige zur Verfügung stehen und die Wartezeiten daher lange sind“, erklärte Sprecherin Judith Ziska.

Für die Ermittlungen seien Experten und deren umfassende Begutachtungen der Kinder hinzugezogen worden. „Letztlich konnten die Sachverständigen in den Gesprächen mit den Minderjährigen keine verdachtserhärtenden Aussagen feststellen“, hieß es in der Aussendung. In Zusammenschau aller Beweisergebnisse und nach sorgfältiger Aufklärung des Sachverhalts liege eine Verurteilung der beschuldigten Pädagogen daher nicht nahe.

Kritik an Krisenmanagement

Im Zuge der Causa von damals war auch die Leitung der städtischen Kindergärten (MA 10) neu besetzt worden. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) war damals unzufrieden mit dem Krisenmanagement rund um den Verdachtsfall.

Zudem wurde auch eine Reihe von legistischen Maßnahmen in die Wege geleitet. So hat die Stadt etwa ein Gesetz mit Schutzbestimmungen beschlossen. Auf dieses wurde von Wiederkehr in einer Reaktion auch verwiesen. „Kinderschutz steht in Wien an erster Stelle. Daher gehen wir jedem Verdacht des Missbrauchs in diesem Bereich nach und haben das strengste Kinderschutzgesetz Österreichs umgesetzt. Die strafrechtliche Komponente ist von Justiz und Polizei zu bewerten, wie dies in diesem konkreten Fall auch passiert ist.“