Ein Mann schmeißt eine Maske in einen Mistkübel
APA/Georg Hochmuth
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Gesundheit

CoV-Welle findet kaum in Spitälern statt

Die Coronavirus-Infektionen sind in Wien laut den Daten des Abwassermonitorings so hoch wie noch nie. Österreichweit sind derzeit 42.000 Personen mit Covid-19 krankgeschrieben. In den Spitälern schlagen sich die Krankenstände jedoch kaum nieder.

Derzeit steckt Österreich laut Virologinnen und Virologen in der Covid-19-Welle mit der höchsten Anzahl an Erkrankungen. Diese können durch den besonders ansteckenden Subtypus der Omikron-Variante erklärt werden. In den Wiener Spitälern waren Ende November allerdings 137 Personen mit Covid-19 auf einer Normalstation, neun auf einer Intensivstation – das ist nur ein Bruchteil der Zahlen während der Pandemie. Der Grund dafür ist der hohe Anteil der relativ milden Verläufe.

Kaum jemand hat mittlerweile noch Angst vor einer Ansteckung. Maßnahmen wie etwa das Tragen von Masken, der Kauf von Desinfektionsmittel oder das Testen auf das Coronavirus haben stark abgenommen. Außerdem gibt es keine politischen Maßnahmen, um die Erkrankungswelle zu bekämpfen.

Eklatanter Anstieg der Covid-Infektionen

Derzeit gibt es so viele Covid-Infektionen wie noch nie. Mehr als 42000 Menschen dürften mit dem Virus infiziert sein. Das zeigen Untersuchungen der Abwässer. Masken tragen jedoch nur die Wenigsten.

Orientierungslosigkeit bezüglich der Corona-Situation

Die Pandemie wurde Ende Juni trotz der erhöhten Coronavirus-bedingten Krankenstände für beendet erklärt. „Man kann sich nicht ewig fürchten. Die Angst ist irgendwann vorbei. Man resigniert und sagt: Wird schon nichts passieren“, erklärte die Psychologin Beate Wimmer-Puchinger, warum in weiten Teilen der Bevölkerung offenbar ein Desinteresse der Krankheit gegenüber vorherrscht.

Zusätzlich dazu sei auch eine Orientierungslosigkeit in der Bevölkerung eingetreten: „Wir hatten in der Hochphase der Pandemie klare Regeln und die meisten Menschen haben sich mehr oder weniger daran gehalten.“

Durch die fehlenden Schutzmaßnahmen sei niemanden bewusst, ob Maske getragen werden, ob Grund zur Sorge sein oder ob Abstand gehalten werden soll. „Im Moment ist das große Fragezeichen: Wie ernst soll ich es nehmen?“ Laut der Psychologin bräuchte es wieder Klarheit im Umgang mit dem Coronavirus.

Wissenschaftliche Informationen benötigt

„Ich weiß, es ist schwierig. Momentan wissen wir auch medizinisch zu wenig“, fügt Wimmer-Puchinger dem hinzu. Es seien im Laufe der Pandemie zahlreiche Fragen aufgetaucht, die bis heute noch nicht eindeutig beantwortet werden konnten.

Für die Politik sei das eine besonderes große Herausforderung. „Ich wünsche mir die gute wissenschaftliche Forschung in die erste Reihe, die uns wieder erklärt, was passiert.“ Man lese viel in den unterschiedlichsten Kommunikationskanälen, doch als Wienerin oder Wiener die Wahrheit dahinter zu erkennen, sei schwierig.