Kazuko Miyamoto vor „Archway to cellar“, 1978, Ausstellungsansicht, New York, Courtesy Kazuko Miyamoto und EXILE
Fotograf unbekannt
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Kultur

Besucherrekord im Belvedere

2023 geht zu Ende und damit das erfolgreiche 300-Jahr-Jubiläum des Belvedere: 1,8 Mio. Besucherinnen und Besucher bedeuten Rekord. 2024 bringt unter anderem ein Visitor Center und einen Shooting-Star der Szene.

Der aus Ghana stammende und in Österreich ausgebildete Künstler Amoako Boafo porträtiert in seinen Bildern Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Mit dieser ab Mitte Oktober ersten Werkschau Boafos in Europa soll laut dem Museum ein Statement im Bereich Diversity gesetzt werden.

Amoako Boafo, Enyonam’s Black Shawl, 2020
Courtesy des Künstlers und Mariane Ibrahim Gallery, Paris
Amoako Boafo, Enyonam’s Black Shawl, 2020

Im Unteren Belvedere eröffnet im Februar „In the Eye of the Storm. Modernismen in der Ukraine“. Die Ausstellung ist die erste, die außerhalb der Ukraine veranschaulicht, wie international und avantgardistisch die Kunstbewegungen der Moderne in den Kulturzentren wie Kyjiw, Lwiw, Odesa oder Charkiw waren. Im Anschluss wird die bedeutende deutsche Grafikerin, Malerin und Fotomontage-Künstlerin Hannah Höch (1889–1978) in einer Kooperation mit dem Zentrum Paul Klee in Bern erstmals mit einer Retrospektive in Österreich gewürdigt.

Mit „Broncia Koller-Pinell. Eine Künstlerin und ihr Netzwerk“ zeigt das Belvedere eine Ausstellung, in der nicht nur Hauptwerke der Malerin zu sehen sind, sondern auch gezielt auf Koller-Pinells Netzwerke und ihre Aktivitäten in der Kunstförderung eingegangen wird. Der finnische Künstler Akseli Gallen-Kallela, Zeitgenosse von Klimt und in der Wiener Secession präsent, wird erstmals umfangreich präsentiert und in Kooperation mit dem Ateneum Art Museum Helsinki vorgestellt.

Belvedere als „Museum von morgen“

Generaldirektorin Stella Rollig: „Wir gehen gestärkt aus dem Jubiläumsjahr in die nächste Etappe. Mit unserem Programm laden wir zur sinnstiftenden Begegnung mit Kunst ein. Damit erreichen wir ein breites Publikum und kommunizieren die gesellschaftliche Relevanz von Museen auf unterschiedlichste Art und Weise. Das Museum von morgen ist ein lernendes, diverses und heterogenes. A museum that matters.“

Unter anderem einer großen Louise-Bourgeois-Schau ist der Rekord mit rund 1,8 Millionen Menschen in allen drei Häusern des Belvedere zu verdanken. Laut eigenen Angaben ist das Belvedere somit das meistbesuchte Kunstmuseum Österreichs. Im Jubiläumsjahr seien sogar mehr Besucher gezählt worden als vor der Pandemie, so der wirtschaftliche Geschäftsführer Wolfgang Bergmann.

Neues Visitor Center

Das Jahr 2024 bringt nicht nur kulturelle Höhepunkte. Das Barockschloss kann dem Zuschauerstrom nicht mehr standhalten. Um die Infrastruktur für einen zeitgemäßen Museumsbetrieb im 21. Jahrhundert zu gewährleisten, hat das Belvedere im Oktober 2023 einen internationalen Architektenwettbewerb gestartet. Neben den kulturellen Highlights soll sich auch der gesamte Servicebereich auf höchstem Niveau präsentieren. Im März soll das Ergebnis des Wettbewerbs bekannt gegeben werden. Für die Umsetzung wird mit einer 18-monatigen Planungs- und Einreichungsphase sowie einer ebenso langen Bauzeit gerechnet