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Raubserie: Markante Nase überführte Täter

Eine Serie von sechs Überfällen etwa auf Banken und eine Tankstelle hat in den vergangenen Wochen die Wiener Polizei beschäftigt. Nun hat die Polizei zwei Pärchen als mutmaßlichen Täter gefasst.

Die Serie begann am 21. November mit einem Banküberfall in Hernals. Am 27. November folgte eine Bank in der Leopoldstadt. Wieder forderte ein Räuber mit einem Zettel Geld. "Schon da hatten wir die Vermutung, dass die beiden Fälle zusammengehören könnten“, sagte Dietmar Berger, stellvertretender Leiter des Ermittlungsbereichs im Landeskriminalamt (LKA) Wien, am Dienstag vor Journalisten. Das gründete sich nicht nur auf dem Modus Operandi.

Denn Bilder aus Überwachungskameras und Zeugenaussagen zeigten bzw. deuteten auf einen Täter mit einer sehr markanten Nase hin. Am 11. Dezember schlug die Gruppe dreimal zu, zweimal davon allerdings vergeblich. Zunächst scheiterte ein Überfall auf ein Geldinstitut in der Donaustadt, nicht einmal eine Stunde später war eine Tankstelle in Favoriten an der Reihe, wo der Raubzug auch gelang. Ein weiterer Banküberfall kurze Zeit später in Margareten ging aber wieder schief.

Die „Nase“ ist der Polizei nicht unbekannt

Hauptverdächtiger war die „Nase“, ein 26-jähriger Österreicher, der schon früher in Zusammenhang mit dem Suchtmittelgesetz vor Gericht gestanden war. Im Zuge der Ermittlungen erfuhren die Wiener Kriminalisten auch, dass ihre Kollegen vom niederösterreichischen LKA gegen den 26-Jährigen bereits seit geraumer Zeit wegen Suchtmittelhandels ermittelten und gegen ihn seit einem Jahr eine Festnahmeanordnung bestand.

Wiener Polizei klärt Bankraubserie

Die Polizei konnte eine Serie an Bankraubüberfällen und einen Tankstellenüberfall klären. Vier Verdächtige sind in Haft. Die Überfälle wurden zwischen November und Dezember verübt.

Vergangenen Freitag konnten Ermittler ihn in einem Auto in Währing, unweit des Johann-Nepomuk-Vogl-Platz, lokalisieren. Mit Unterstützung des EKO Cobra gelang die Festnahme. Die „Nase“ versuchte noch zu flüchten, kam aber nicht weit. Ein Cobra-Beamter wurde bei dem Einsatz leicht verletzt. An dem Auto des Verdächtigen waren fremde Kennzeichen montiert. Im Auto befanden sich eine Pistole, rund 8.000 Euro Bargeld und Suchtgift.

Beute für Drogen und Luxushotels verwendet

Die Beute der sechs Raube war eher mager, sie lag laut Polizei in einem „mittleren fünfstelligen Bereich“. Die Verdächtigen finanzierten damit nicht nur Drogengeschäfte und -konsum, sondern auch Aufenthalte in Luxushotels.