Dorotheum Wien Außenansicht
APA/Roland Schlager
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Kultur

Auktionshäuser jubeln über Jahresbilanz

Die Wiener Auktionshäuser Dorotheum und im Kinsky können auf ein erfolgreiches Jahr blicken. Mit 1,28 Millionen Euro am meisten brachte das Gemälde „Ein Blick in den Spiegel“ des türkischen Malers Osman Hamdi Bey.

Das Dorotheum erwartet das zweitbeste Ergebnis nach dem Rekordjahr 2022, als über 200 Millionen Euro Jahresumsatz bei Auktionen erzielt wurden. Das Auktionshaus im Kinsky landete mit einem Jahresumsatz von 23 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert, konnte aber auf so manchen Weltrekord verweisen, hieß es am Mittwoch.

Im Bereich der Moderne und Zeitgenössischen Kunst reüssierte etwa ein mattschwarzes „Concetto Spaziale“ von Lucio Fontana (875.000 Euro) und die vierteilige Kugelschreiberarbeit „non parto non resto“ von Alighiero Boetti (650.000 Euro). Für Aufsehen sorgte auch das Gemälde „Judith und Holofernes“ von Fede Galizia, eine der seltenen Frauen in der Altmeisterwelt, das laut Auktionshaus als „wichtige, signierte Wiederentdeckung dieser Künstlerin“ gelte und für 624.000 Euro den Besitzer wechselte.

Rekordpreis für Helnwein

Einen Rekord gab es bei der Versteigerung von „Burgundy Mouse 2“ von Gottfried Helnwein. 182.000 Euro erzielte noch nie zuvor ein Gemälde des Österreichers. Auch weitere österreichische Künstlerinnen und Künstler waren gefragt. So erzielte eine für Martha Jungwirth typische seismographische Arbeit auf Karton 202.800 Euro. Franz Sedlaceks „Der Zauberer und der Harlekin“ kam auf 309.400 Euro.

Osman Hamdi Bey (Istanbul 1842 – 1910) Ein Blick in den Spiegel, Öl auf Leinwand auf Holz, 68 x 45 cm, versteigert für 1.275.000
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Osman Hamdi Bey (Istanbul 1842 – 1910) Ein Blick in den Spiegel, Öl auf Leinwand auf Holz, 68 x 45 cm, versteigert für 1.275.000

2023 seien Onlineauktionen erneut sehr populär gewesen, teilte das Dorotheum mit. So würden digitale Aktivitäten auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut. Insgesamt kamen Werke von über 3.500 Künstlerinnen und Künstlern unter den Hammer.

Hrdlicka, Wiegele, Lassnig, Klimt und Schiele im Kinsky

Auch im Auktionshaus im Kinsky wurde wieder fleißig geboten. Weltrekorde wurden bei der Versteigerung des marmornen „Trunkenen Silen“ von Alfred Hrdlicka (131.000 Euro) und dem Gemälde „Mädchen mit Nelken in Landschaft“ von Franz Wiegele (192.000 Euro) erreicht. Einen neuen Rekord gab es auch für ein Pastell der Tiermalerin Norbertine Bresslern-Roth. „Zwei Eisbären“ wurde für 59.500 Euro zugeschlagen und ist damit die teuerste je auktionierte Papierarbeit der Grazerin.

Für hohe Summen wechselten etwa Carl Molls „Garten im Frühling auf der hohen Warte“ (486.000 Euro) und Rudolf Wackers „Uferlandschaft“ (384.000 Euro) die Besitzer. Gustav Klimts Zeichnung „Stehende Dame mit Boa von vorne“ kam für 307.500 Euro unter den Hammer, während Egon Schieles „Bäuerinnen“ um 256.000 Euro versteigert wurden. Maria Lassnigs Frühwerk „Heller Körper“ erzielte 262.500 Euro.