Blutproben werden in einem Labor eingeschlichtet
APA/Barbara Gindl
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Gesundheit

Masernfälle nehmen zu: Kindergärten warnen

Die registrierten Masernfälle nehmen zu: Laut AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) gab es in Wien vergangene Woche 11 Fälle. Betroffen sind vor allem ungeimpfte Kleinkinder. Deshalb warnt man ab sofort auch in Kindergärten vor der hochansteckenden Viruserkrankung.

Hohes Fieber, Husten und Schnupfen – wenige Tage später ein roter Hautausschlag. Das sind typische Symptome einer Masern-Infektion. In Wien gab es seit Jahresbeginn insgesamt 24 Masernfälle, alleine in den vergangen sieben Tagen 11 und somit deutlich mehr als in den Vorjahren. Deshalb warnt man jetzt auch in den städtischen Kindergärten und Schulen, an die Leitungen und Direktionen ging ein Brief, der „Wien heute“ vorliegt.

Darin wird auf die aktuelle Infektionslage aufmerksam gemacht und vor den Gefahren der Masern gewarnt. Dazu heißt es: „Machen Sie Ihr Personal, wie auch Eltern und Erziehungsberechtigte auf die aktuelle Infektionslage aufmerksam. Halten Sie o.g. Personen an, ihren Impfschutz, wie auch den Impfschutz ihrer Kinder zu kontrollieren und bei fehlender zweifacher Impfung, bzw. nicht sicher durchgemachter Infektion ehestmöglich eine Nachholimpfung durchzuführen.“ Fälle sollen sofort gemeldet werden.

CoV-Impflücke und importierte Masern

Gründe für den Anstieg der Fälle gibt es mehrere. "Wir haben einige Masernfälle, die aus dem Ausland zu uns kommen. Natürlich ist es so, dass aufgrund der CoV-Pandemie viele Impfungen nicht durchgeführt oder verzögert worden sind. Das heißt, es ist eine sogenannte Impflücke entstanden, so Julia Pongracz von der Epidemievorsorge der Stadt Wien im „Wien heute“-Interview.

Steigende Masernfälle in Wien

Die registrierten Masernfälle nehmen zu: Laut AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) gab es in Wien vergangene Woche 11 Fälle. Betroffen sind vor allem ungeimpfte Kleinkinder. Deshalb warnt man ab sofort auch in Kindergärten vor der hochansteckenden Viruserkrankung.

2022 sind laut Gesundheitsministerium 8 Prozent der 2- bis 5-Jährigen Kinder in Österreich ungeimpft. Der Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff besteht aus zwei Teilimpfungen und wird ab dem 10. Lebensmonat verabreicht. Die Immunisierung kann aber auch im Erwachsenen-Alter nachgeholt werden, was im Moment häufig in Anspruch genommen wird. „Wir merken doch einen verstärkten Anlauf der Menschen in Österreich und dass auch im Erwachsenenalter verstärkt nachgefragt wird“, so Michael Winkler von der Impfservicestelle MA15.

Schwere Komplikationen bei Kleinkindern und Erwachsenen

Insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren und bei Erwachsenen über 20 Jahren ist die Krankheit oft mit schwerwiegenden Komplikationen verbunden. Diese könnten durch eine Impfung vermieden werden. 2022, so die aktuellsten Zahlen, liegt die Masern-Duchimpfungsrate in Österreich bei jungen Erwachsenen bei 86 Prozent.

„Wir streben eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent an, ab einer Altersgruppe von einem Jahr, damit die Erkrankung sich nicht weiter ausbreiten kann. Das heißt, wir haben dann eine gewisse Herdenimmunität“, sagt Pongracz. Kostenlos Masern-Impfen kann man in Wien bei ausgewählten Hausärzten und bei der Impfservicestelle der MA 15.