Chronik

Keine Hinweise nach Kindesentzug

Weiterhin abgängig sind jene drei Kinder, die am Donnerstag einer Mutter in Döbling von Jugendamt und Polizei abgenommen werden hätten sollen. Die Mutter dürfte ihr jüngstes Kind aus dem zweiten Stock abgeseilt haben.

Die beiden älteren Kinder – elf und 13 Jahre alt – liefen kurz nach dem Einsatz davon – mehr dazu in Kindesentzug: Vierjährige offenbar abgeseilt (wien.ORF.at, 17.02.2023). Bisher gibt es laut Polizei keine Hinweise zum Aufenthaltsort der drei Kinder.

„Kinder sind am Weg zum Taxi davon gelaufen“

Auch die Fahndung nach jener Person, die das jüngste Kind nach dem Abseilen entgegengenommen haben soll, blieb bis jetzt erfolglos. Offen ist außerdem die Frage, wie die beiden älteren Kinder dem Jugendamt davonlaufen konnten.

„Bei einer Überstellung der Kinder sind wir natürlich darauf angewiesen, dass eine bedingte Kooperation da ist. Wenn wir merken, dass das nicht funktioniert, haben wir auch Polizeiassistenz. Das ist in diesem Fall auch passiert und die Kinder sind dann am Weg zum Taxi davon gelaufen“, sagte Ingrid Pöschmann von der Kinder- und Jugendhilfe am Sonntag gegenüber „Wien heute“.

Kindesentzug in Wien: Zwei Kinder geflüchtet

Drei abgängige Kinder hätten einer Mutter in Wien-Döbling von der MA 11 abgenommen werden sollen. Ein vierjähriges Mädchen dürfte die Mutter aus dem zweiten Stock mit zusammengeknoteten Leintüchern abgeseilt haben. Von den beiden Älteren fehlt jede Spur.

Ein Kind benötigt medizinische Betreuung

Ein Umstand, gegen den die Sozialpädagoginnen des Krisenzentrums nicht unternehmen können. Auch im Krisenzentrum wird niemand festgehalten. Das Dringliche in dem Fall: Eines der Kinder benötigt medizinische Betreuung – ein Umstand, den die Mutter vernachlässigt haben soll. Die Behörden hoffen deshalb bald auf Hinweise zum Aufenthaltsort der Kinder.

Aufenthaltsdauer im Schnitt sechs Wochen

17 Krisenzentren der MA 11 aus gibt es in ganz Wien, dazu noch Krisenpflegeeltern für die Null- bis Dreijährigen. Kinder und Jugendliche wohnen im Schnitt rund sechs Wochen in einem Krisenzentrum. In den meisten Fällen, in denen Eltern nicht für ihre Kinder sorgen können, sei die Überstellung in ein Krisenzentrum – anders als im aktuellen Fall der dreifachen Mutter aus Döbling – kein Problem, wird beteuert.

„Wir haben hier gesehen, dass die Kinder sehr stark vernachlässigt sind. Das hat sich ausgewirkt. Sie sind nicht in die Schule gegangen, haben auch medizinische Behandlungen nicht bekommen, die notwendig wären. Und somit war für uns klar: Die Kinder können derzeit nicht zu Hause leben“, so Pöschmann. Auch ein Gericht hatte entschieden, dass die Obsorge der Mutter entzogen werden und die MA 11 für die Kinder zuständig sein soll.