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Chronik

Neuer Missbrauchsverdacht in Kindergarten

In einem Kindergarten in Penzing gibt es neuerlich einen Missbrauchsverdacht. Gegen den Pädagogen wurde bereits ermittelt, das Verfahren nach einem Gutachten jedoch eingestellt. Nun gibt es neue Vorwürfe.

Die Vorwürfe kamen drei Tage, nachdem die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) ihr Verfahren eingestellt hat, auf. Ein Kind habe in einem Gespräch mit einem anderen Kind von einem sexuellen Übergriff berichtet, erklärte Ingrid Pöschmann von MA 11 in „Wien heute“. „Wir haben sofort der Organisation mitgeteilt, dass der Mitarbeiter weiterhin nicht mit Kindern arbeiten darf. Wir haben auch eine Situationsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt.“

Bereits zweite Ermittlung

Gegen den Mann war schon einmal wegen Vorwürfen aus dem Jahr 2021 ermittelt worden. 2022 waren die Vorwürfe gegen den Mann und einen zweiten Pädagogen bekannt geworden. Erst vor kurzem wurde das Verfahren der Staatsanwaltschaft Wien eingestellt, nachdem sich der Verdacht laut eines Gutachtens nicht bestätigt hatte.

Wieder Missbrauchsverdacht in Kindergarten

Ausgerechnet in jenem Kindergarten im 14. Bezirk, bei dem die Staatsanwaltschaft und die MA 11 Kinder- und Jugendhilfe erst vor Kurzem das Verfahren gegen zwei Pädagogen eingestellt haben, soll es erneut einen Missbrauchsverdacht geben.

Die beiden Pädagogen wurden des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen sowie teilweise der Freiheitsentziehung beschuldigt. „Die Vernehmungen sämtlicher Beteiligter und weitere Ermittlungsmaßnahmen konnten den aufgeworfenen Tatverdacht nicht erhärten“, hieß es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft im Dezember. Wesentlich dafür sei das Gutachten eines psychologischen Sachverständigen gewesen.

Arbeitete seit 2021 nicht mit Kindern

Der Mann habe seit 2021 nicht mit Kindern gearbeitet, sagte Pöschmann. „Wir haben die Anzahl und die Schwere der Vorwürfe mit in unsere Beurteilung genommen und haben aufgrund dessen gesagt, dass nach wie vor ein Risiko besteht, dass Grenzüberschreitungen wieder passieren können.“

Der Fall hatte 2022 für Aufsehen gesorgt. Im Zuge der Causa war auch die Leitung der städtischen Kindergärten (MA 10) neu besetzt worden. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) war damals unzufrieden mit dem Krisenmanagement rund um den Verdachtsfall gewesen.