Der Betriebsrat und die Gewerkschaft vida haben die angekündigte Betriebsversammlung Dienstagabend verschoben, wie die AUA gegenüber der APA erklärte. Am Ausfall der betroffenen Verbindungen ändert das nichts mehr, denn sie wurden bereits aus dem System genommen. Es habe am Freitag am Flughafen Wien keine geeigneten Räumlichkeiten gegeben, lautete laut AUA die Begründung des Betriebsrates.
AUA ging gerichtlich gegen Versammlung vor
Die Airline ist zuvor rechtlich gegen die Betriebsversammlung vorgegangen. Wie die AUA gegenüber der APA erklärte, klage man auf Unterlassung. Auch eine einstweilige Verfügung wurde beim Landesgericht Korneuburg eingebracht, wie zuerst „Kurier“ und „Kronen Zeitung“ berichteten. Aber selbst eine einstweilige Verfügung hätte an den Flug-Ausfällen nichts geändert. Denn die gestrichenen Flüge hätten nicht mehr in das Programm aufgenommen werden können.
Die AUA-Führung hält die nunmehr abgesagte Betriebsversammlung jedenfalls für nicht rechtens: „Laut Gesetz ist der Hauptgrund für eine Betriebsversammlung die Information des Betriebsrates an die Arbeitnehmer:innen. Aus Sicht des Unternehmens kann es keine nennenswerten Neuigkeiten zwischen der letzten Betriebsversammlung am 1. März und am 8. März geben, zumal die Versammlung bereits am 1. März angekündigt wurde.“
Streit um KV-Verhandlungen
Von den angekündigten Streiks des Bodenpersonals bei der Konzernmutter Lufthansa in Deutschland am Donnerstag ist die AUA nicht betroffen. Die Flüge finden den Angaben zufolge planmäßig statt.
Grund für die Betriebsversammlungen des AUA-Bordpersonals sind die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen. Es geht um den Kollektivvertrag (KV) für Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Die Gewerkschaft fordert nach einem guten wirtschaftlichen Jahr für die Luftfahrtbranche und einer kräftigen Anhebung der Ticketpreise, dass auch die Beschäftigten in Form von guten Gehaltserhöhungen profitieren.
Schon vergangenen Freitag waren bei der AUA wegen einer Betriebsversammlung und einem spontanen Warnstreik knapp 140 Flüge ausgefallen. Vor den kommenden Versammlungen seien weitere KV-Gespräche angesetzt, verlautete am Dienstag aus der Gewerkschaft vida.