Rendering des neuen Nordwestbahnhofviertels
ÖBB /januousekhavlicek.cz
ÖBB /januousekhavlicek.cz
CHronik

Wirbel um Garagenprojekt am Nordwestbahnhof

Die Flächenwidmung für das ehemalige Nordwestbahnhof-Areal ist am Mittwoch im Wiener Gemeinderat beschlossen worden. 6.500 neue Wohnungen sollen entstehen, doch die Anzahl der Parkplätze sorgt für Diskussionen. Eine Bürgerinitiative und die Grünen befürchten zuviel Verkehr in dem neuen Stadtentwicklungsgebiet.

Auf der 44 Hektar großen Fläche sollen 6.500 neue Wohnungen entstehen. Die Erschließung erfolgt über Sackgassen und Tiefgaragen. Genau das kritisiert die Bürgerinitiative Nordwestbahnhof. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) als Projektentwickler versichern, dass trotz vorgesehener Parkplätze der Verkehr nicht überhandnehmen werde.

Bürgerinitiative spricht von „Mogelpackung“

Laut einem Sprecher der Bürgerinitiative sehen die Projektwerberunterlagen der ÖBB bis zu 6.400 Stellplätze vor. Dies würde zu mehr Verkehr führen und sei eine „Mogelpackung und Verwässerung der eigentlich umweltfreundlichen Projektidee“, so die Bürgerinitiative. Auch die Grünen fordern eine Überarbeitung des Projekts und plädieren für mehr Grünflächen und weniger Beton.

Rendering des neuen Nordwestbahnhofviertels
ÖBB /januousekhavlicek.cz
Bis 2034 soll der neue Stadtteil entstehen

ÖBB: Stellplatzzahl hat sich verringert

Die ÖBB hingegen versichern, dass die Anzahl der vorgeschriebenen Stellplätze durch eine Novelle der Bauordnung gesunken sei. Zusätzlich ist geplant, auf Carsharing und E-Ladesäulen zu setzen. Laut ÖBB würden damit 30 bis 40 Prozent weniger Stellplätze als die ursprünglichen 6.400 entstehen.

Die Flächenwidmung, die von SPÖ und Neos im Gemeinderat beschlossen wurde, sieht 0,63 Stellplätze pro 100 Quadratmeter Wohnfläche vor. Dies entspricht den Vorgaben der Stadt Wien in der ‚Smart Klima City Strategie‘. Vor der Novellierung der Bauordnung wäre es noch ein Stellplatz gewesen. Aufgrund der Novellierung von Bauordnung und Garagengesetz sei daher eine zusätzliche Festsetzung eines Stellplatzregulativs im Flächenwidmungs- und Bebauungsplans nicht erforderlich, hieß es von der Stadt.