Fahrrad auf Radweg
APA/Hans Punz
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Verkehr

Anteil der Radfahrer in Wien steigt

Die neue Modal-Split-Erhebung der Stadt Wien zeigt einen Anstieg bei den Wegen, die mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Mittlerweile wird jeder zehnte Weg radelnd zurückgelegt, der Anteil der Öffi-Fahrer erholte sich nach der Pandemie weiter.

Die meisten Wege in der Stadt werden zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Der Anteil liegt bei je 32 Prozent. Dahinter folgt das Auto als Verkehrsmittel der Wahl mit 26 Prozent. Zehn Prozent der Wege werden aber bereits mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das zeigen die am Freitag veröffentlichten Zahlen der Stadt Wien.

Erhoben wird der sogenannte Modal Split im Auftrag der Stadt Wien und der Wiener Linien. Dabei werden an einem Stichtag 2.000 Wienerinnen und Wiener zu ihrem Mobilitätsverhalten an diesem Tag befragt. Diese Befragung wird an mehreren Tagen im Befragungsjahr wiederholt. So ergebe sich ein repräsentatives Bild für die Stadt, hieß es in einer Aussendung.

Radwege werden weiter ausgebaut

Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) freute sich über die „Erfolge der großen Radoffensive“, wie sie zitiert wurde. „Mit unserem umfassenden Ausbauprogramm wie dem Mega-Radhighway von der Donaustadt ins Zentrum, dem Radhighway-Süd aus Niederösterreich über den Hauptbahnhof ins Zentrum oder den großen Radoffensiven in Floridsdorf, der Donaustadt oder Favoriten schaffen wir attraktive Langverbindungen.“

Am Donnerstag hatte die Stadt ihr Radwege-Ausbauprogramm für 2024 bekannt gegeben. So soll man etwa noch heuer – auf baulich getrennter Spur – mit dem Rad vom Gürtel bis zum Meiselmarkt kommen. Auch auf dem Getreidemarkt wird eine wichtige Lücke geschlossen.

„Öffis“ mit Aufwärtstrend nach Pandemie

Für die „Öffis“ in der Stadt zeigt die Erhebung für 2023 einen Aufwärtstrend. Mit der Pandemie war die Nutzung zurückgegangen, von 38 Prozent in 2019 auf 27 Prozent in 2020. Mittlerweile werden wieder 32 Prozent der Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Der Anstieg der „Öffi“-Nutzung führt gleichzeitig aber zu einem Rückgang der zu Fuß zurückgelegten Strecken. Nach einem Pandemiehoch von 37 Prozent liegt der Anteil nun ebenfalls bei 32 Prozent.

Bei den Pendlerinnen und Pendlern ist das Mobilitätsverhalten genau umgekehrt. Werden innerhalb der Stadt drei Viertel der Wege umweltfreundlich zurückgelegt, werden drei Viertel der Pendelwege aus dem Umland mit Autos zurückgelegt. Die Stadt Wien appellierte daher am Freitag erneut an Niederösterreich, den Ausbau der Straßenbahnlinie 72 nach Schwechat zu forcieren.

Grüne sehen Ergebnis als schlechte Nachricht

Für die Grünen stellt die Auswertung eine schlechte Nachricht dar. Es gebe keine Reduktion des Autoverkehrs, beklagten die Abgeordneten Heidi Sequenz und Kilian Stark. Dieser sei in absoluten Zahlen sogar mehr geworden, da mehr Menschen in Wien leben würden. Der Anstieg des Radverkehrs sei zudem auf Kosten der Fußgängerinnen und Fußgänger erfolgt, hieß es.