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ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

AUA: Zu Ostern drohen Streiks

Bei der AUA steht nach dem Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen weiter ein Streik im Raum. Die Gewerkschaft vida sieht nur begrenzten Spielraum für Gespräche, denn der AUA-Vorstand sei nach Frankfurt geflogen. Das wird von einer AUA-Sprcherin dementiert.

„Wir sind nicht diejenigen, die in den Flieger gestiegen sind“, sagte Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Luftfahrt, am Freitag zur APA. Sollte die AUA im Tagesverlauf kein „ernsthaftes Angebot“ vorlegen, werden die Gewerkschaft und der Bordbetriebsrat am Abend die nächsten Schritte festlegen. Das könnten Betriebsversammlungen oder Streiks des Bordpersonals mit rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein – und in der Osterwoche die Fluglinie stark treffen.

AUA: Zu Ostern drohen Streiks

Bei der AUA könnte sich der Arbeitskonflikt nach dem Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen Donnerstagabend weiter zuspitzen. Aktuell sieht die Gewerkschaft vida nur begrenzten Spielraum für Gespräche, denn der AUA-Vorstand sei nach Frankfurt geflogen.

Von einer AUA-Sprecherin hieß es am Abend gegenüber der APA, ein Vorstand habe Betriebsratschef Rainer Stratberger telefonisch aufgefordert, weiterzusprechen. Einen Namen des Vorstandes oder der Vorständin wollte die AUA-Sprecherin nicht nennen – jedenfalls wolle der Betriebsrat der Bitte nicht nachkommen, sagte sie. Eine Sprecherin der Arbeitnehmerseite war ihrerseits kurzfristig nicht erreichbar um eine Stellungnahme dazu zu erhalten.

Live: Aktuelle Entwicklungen beim AUA-Streik

AUA: Zu Ostern drohen Streiks | Live: Der AUA-Betriebsrat hat sich zu einer Sitzung über die weitere Vorgangsweise getroffen. „Wien heute“-Reporter Stefan Holzmeister vom Flughafen Wien-Schwechat

Streik schon am Samstag möglich

Die jüngste Betriebsversammlung des Bordpersonals führte zu 120 Flugausfällen. Für einen Streik bedürfe es kaum einer Vorlaufzeit, sagte Liebhart. „Dafür brauchen wir nur einen Knopfdruck, um die Mitarbeiter zu informieren.“ Dementsprechend könnte bereits für Samstag zum Streik aufgerufen werden.

Eine Betriebsversammlung hingegen müsse vom Betriebsrat organisiert werden. „Wir werden eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen“, kündigte der Gewerkschafter an. AUA-Bordbetriebsratschef Rainer Stratberger war für die APA am Freitag nicht erreichbar.

Von der AUA kommt jedoch eine Absage: „Wir erwarten uns, dass die Gewerkschaft und der Betriebsrat an den Verhandlungstisch zurückkehren und verhandeln“, teilte die AUA mit. „Was klar sein muss ist: Wir lassen uns keine Deadline über Medien ausrichten, sondern erwarten uns Gespräche zu unserem dargelegten Angebot.“

Abbruch am Donnerstag

Auslöser des Arbeitskonfliktes: Die Arbeitnehmervertreter haben die Verhandlungen am Donnerstagabend abgebrochen und fordern ein neues Offert seitens der Fluglinie. Das vorliegende Angebot decke nur die Inflation ab und es gebe keinen Reallohnzuwachs, teilte die Gewerkschaft weiters mit. Mit der aktuellen Gehaltsstruktur liege man außerdem deutlich unter jener der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa.

Die AUA stehe jederzeit für Verhandlungen zur Verfügung, sagte eine Unternehmenssprecherin. Das Angebot der Fluglinie sehe Gehaltserhöhungen von 18 Prozent und für Kopiloten bis zu 28 Prozent vor, teilte die AUA mit. Allerdings sollte der KV dann bis Ende 2025 gelten.

AUA: Streik droht in Osterferien

Die Kollektivvertragsverhandlungen für das AUA-Bordpersonal sind zumindest vorerst gescheitert. Der Betriebsrat brach die Gespräche am Donnerstag ab. Nun drohen Betriebsversammlungen und Streiks in der wichtigen Osterreisezeit.

AUA verweist auf Mitarbeiterbonus

Die Forderung der Gewerkschaft belaufe sich nach Angaben der AUA hingegen auf Erhöhungen um bis zu 40 Prozent mit einer Gültigkeit für zehn Monate. „Damit hätten wir im Vorjahr einen Verlust erzielt“, teilte die AUA weiters mit. Das seien jedoch Zahlenspielereien, merkte die Gewerkschaft dazu an. Und: Man sei durchaus bereit, auch über einen KV für die kommenden 22 Monate – also bis Ende 2025 – zu verhandeln.

Die AUA verwies außerdem auf den Mitarbeiterbonus: Insgesamt schütte die Fluglinie heuer rund 30 Mio. Euro aus, die Beschäftigten würden bei einem wirtschaftlichen Erfolg der Fluglinie bis zu einem Monatsgehalt extra erhalten. Und man sei bereit, den Bonus hinaufzusetzen, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig bis zu zwei Monatsgehälter erhalten könnten.