Eine Maschine der Austrian Airlines (AUA) beim Start am Flughafen Wien-Schwechat 2019.
APA/Roland Schlager
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wirtschaft

AUA im ersten Quartal tiefrot

Die AUA ist mit einem operativen Verlust von 122 Millionen Euro in das erste Quartal gestartet. Das ist der zweitschlechteste Start in der AUA-Geschichte. Einen Schaden von 35 Millionen Euro verursachte der Streik der Crews vor Ostern.

Die Hauptgründe für den Verlust seien der direkte finanzielle Schaden aufgrund der Betriebsversammlungen und Streiks, daraus resultierende Buchungszurückhaltung sowie grundsätzlich im EU-Vergleich überproportional gestiegene Standort- und Personalkosten, erklärte die Fluggesellschaft in einer Aussendung.

Das AUA-Management geht davon aus, die Jahresanfangsverluste in der Hauptreisezeit im Sommer ausgleichen zu können, allerdings werde die für 2024 angestrebte operative Gewinnspanne von fünf Prozent des Umsatzes voraussichtlich nicht mehr erreicht werden können, erklärte AUA-Chefin Anette Mann. Der Umsatz im ersten Quartal stieg leicht auf 403 Mio. Euro.

Die Passagierzahlen der AUA stiegen trotz der Flugausfälle um elf Prozent auf rund 2,5 Millionen. Ende März beschäftigte die Fluglinie mehr als 6.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Plus von acht Prozent stehe im Zusammenhang mit der anstehenden Erweiterung der Langstreckenflotte. Die AUA ersetzt ihre bestehenden Langstreckenflugzeuge bis 2028 durch modernere Boeing 787-9 Dreamliner.

Streit um Gehälter beigelegt

Vergangene Woche hatte der Vorstand eine Einigung mit der Gewerkschaft vida und dem Betriebsrat Bord über den Kollektivvertrag (KV) des fliegenden Personals bis Ende 2026 erzielt. Eine Abstimmung der vida unter den Gewerkschaftsmitgliedern endet am Mittwoch um Mitternacht. Im Gegensatz zur letzten Abstimmung wurde die Zustimmung empfohlen, was letztlich dann auch passierte.

Ähnlicher Effekt bei AUA-Mutter Lufthansa

Wie bei der AUA muss auch die Konzernmutter Lufthansa die Folgen von Tarifkonflikten im eigenen Haus und auf Flughäfen verdauen. Hier belaufen sich die Streikkosten auf 350 Millionen Euro. Die Airline steuert mit einem Sparprogramm dagegen, bei dem auch Stellen in der Verwaltung auf den Prüfstand kommen.

Helfen soll dabei eine starke Sommersaison. Die globale Nachfrage bleibe stark, vor allem bei Privatreisenden, aber auch Geschäftsreisen nähmen wieder zu, erklärte die Lufthansa am Dienstag. Bei so vielen Urlaubszielen wie nie zuvor im Programm lägen die Buchungen für den Sommerflugplan 16 Prozent über Vorjahr: „Das Unternehmen erwartet erneut einen sehr guten Reisesommer.“