Präsentation von Coronavirus-Checkboxen am Mittwoch, 11. November 2020, in Wien-Favoriten.
Helmut Fohringer
Helmut Fohringer
Coronavirus

Checkboxen voll ausgelastet

Seit rund zwei Wochen gibt es in Wien Checkboxen, wo sich Menschen, die sich nicht sicher sind, ob sie einen grippalen Infekt oder eine Coronavirus-Infektion haben, rasch testen lassen können. Das Interesse ist groß. Die Auslastung liegt bei 100 Prozent.

Bis Mittwoch wurden 3.360 CoV-Tests durchgeführt. Davon ergaben 254 ein positives Ergebnis – es wurde eine Infektion erkannt. Mittlerweile gibt es wienweit sechs Standorte. Die Auslastung liegt laut Auskunft der Ärztekammer bei 100 Prozent.

„Als erste Bilanz nach zwei Wochen stellen wir fest, dass die Boxen von der Bevölkerung sehr positiv angenommen werden. Das zeigt sich alleine daran, dass alle möglichen Termine in den derzeit bestehenden sechs Boxen bisher in Anspruch genommen wurden“, zog Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres am Freitag eine erste Zwischenbilanz.

Ordinationen in Containern

Die Checkboxen wurden von der Stadt in Kooperation mit der Ärztekammer entwickelt, die eingesetzten Mediziner stellt der Ärztefunkdienst. Es handelt sich um Ordinationen in Containern, wo jetzt, in der Schnupfen- und Grippezeit, symptomatische Personen sofort per Schnelltest auf eine Infektion überprüft werden. Ist das Ergebnis negativ, bekommt man an Ort und Stelle gleich eine Behandlung durch den anwesenden Arzt bzw. die Ärztin.

Im Fall eines positiven Resultats, also einer nachgewiesenen CoV-Infektion, wird zur Sicherheit noch ein PCR-Test durchgeführt. Sollte tatsächlich eine Infizierung vorliegen, wird gleich an Ort und Stelle einer Absonderung ausgesprochen und der Patient muss sich in Quarantäne begeben.

Nur für Menschen mit Symptomen

Will sich jemand dort testen lassen, muss zuvor ein Termin über die Webseite des Ärztefunkdienstes gebucht werden. Termine gibt es täglich zwischen 7.00 und 19.00 Uhr in Zehn-Minuten-Slots. Wichtig ist auch, zu wissen: Die Checkboxen sind für Menschen mit Erkrankungssymptomen gedacht und nicht für Menschen, die sich einfach nur testen lassen wollen.

„Wichtig ist, dass diese Boxen keine Corona-Teststraßen sind. Wer sich gesund fühlt, aber aus beruflichen oder anderen Gründen einen Corona-Test machen will oder muss, soll unbedingt weiterhin eine der CoV-Teststraßen aufsuchen, damit in den Boxen die Termine für tatsächlich angeschlagene Patienten frei bleiben“, unterstrich Szekeres.

Aufstockung auf 30 Checkboxen im Dezember

Aktuell gibt es sechs Standorte auf Wien verteilt: beim Laaerberg-Bad in Favoriten, am Mildeplatz in Ottakring, in der Erzherzog-Karl-Straße in der Donaustadt, in der Wundtgasse in Meidling, in der Hakelgasse in Simmering. Am Donnerstag wurde die neueste Checkbox in der Tandelmarktgasse in der Leopoldstadt eröffnet. Im Laufe des Dezembers soll es insgesamt 30 solcher Ordinationscontainer in der ganzen Stadt verteilt geben.

616 Neuinfektionen

Laut den aktuellen Zahlen des Innenministeriums wurden am Freitag binnen 24 Stunden (Stand: 9.30 Uhr) 113 Todesopfer verzeichnet. Bei den Neuinfektionen war der Trend mit 4.954 Betroffenen hingegen rückläufig. In Wien gab es 616 Neuinfektionen. Damit lag die Gesamtzahl der bisher bestätigten Infektionen am Freitag bei 57.760, wie der medizinische Krisenstab mitteilte.

15 weitere Todesfälle – acht Männer und sieben Frauen zwischen 72 und 97 Jahren – waren im Zusammenhang mit dem Virus zu beklagen. Damit haben bis dato 590 Menschen in Wien die Erkrankung nicht überlebt.