Schüler sitzen während des Unterrichts in ihrem Klassenzimmer
APA/dpa/Philipp von Ditfurth
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Bildung

Pilotprojekt: Psychologen direkt an Schulen

In Wien bekommen Schulen zum ersten Mal stationäre Psychologinnen und Psychologen – nach dem Vorbild der Schulärztinnen und -ärzte. Das Pilotprojekt läuft vorerst an fünf Standorten. Es soll Kindern bei psychischen Problemen frühzeitig helfen.

Fünf Pflichtschulen in den Bezirken Favoriten und Liesing machen in der ersten Phase bei dem Projekt mit. Je eine klinische Psychologin bzw. ein klinischer Psychologe soll sich dabei in erster Linie um die psychische Gesundheit der Kinder kümmern, aber auch um jene der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Eltern.

Ablaufen soll das ähnlich wie beim schon bekannten Schularzt-System. Hat jemand in der Schule ein Problem, findet er oder sie bei den Fachleuten ein offenes Ohr. Anderseits werden die Psychologinnen und Psychologen immer wieder auch in den Klassen sitzen und im Unterricht beobachten.

Weitere psychiatrische Ambulatorien geplant

Ziel ist, psychische Belastungen früh zu erkennen und den Betroffenen rasch Unterstützung anbieten zu können, um beispielsweise schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Auch Vorurteile und Ängste im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen soll das Projekt verringern.

Finanziert wird das 200.000 Euro teure Pilotprojekt mit dem Titel „KLIPSY School“ über die „Wiener Mutmillion“. Bis Ende des Jahres läuft es, dann wird es evaluiert und möglicherweise ausgeweitet. Das Projekt ist laut den Psychosozialen Diensten in Wien Teil des Ausbaus der psychosozialen Versorgung speziell für junge Menschen. So sollen heuer auch weitere psychiatrische Ambulatorien für Kinder und Jugendliche eröffnet werden. Im Vorjahr wurde bereits ein neues Ambulatorium in Wien-Leopoldstadt eröffnet – mehr dazu in Ambulanz für Kinderpsychiatrie eröffnet.